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       Jana Schimke

Spanisch sprechen – in Luckau lernbar

Spanisch sprechen – in Luckau lernbar
Spanischer Botschafter unterhält sich mit Gymnasiasten und Mittelständlern

LUCKAU Louise Kalz aus Luckau hätte auch gern eine Frage an den spanischen Botschafter S. E.Juan Pablo Garcia-Berdoy Cerezo gestellt, aber die Zeit dafür war am Dienstag einfach zu knapp. Schon in der 6. Klasse sei sie von der spanischen Sprache begeistert gewesen. "Die Menschen und ihre Mentalität faszinieren mich einfach", sagt sie. Die 17-Jährige besuchte vor zwei Jahren mit weiteren Spanisch-Schülern des Luckauer Bohnstedt-Gymnasiums für fünf Tage Barcelona. "Überall, auch beim Shoppen, haben wir spanisch gesprochen. Einen Polizisten fragten wir mal nach dem Weg – er hat uns englisch geantwortet", erzählt sie und schmunzelt.

Das Gymnasium in der Luckauer Altstadt ist das älteste und einzige in Südbrandenburg, das Spanisch anbietet. Schulrätin Yvonne Böhm sieht darin das Alleinstellungsmerkmal. "Für viele Schüler ist das der Grund, in dieses Gymnasium zu wechseln", sagt sie. Tatsächlich, so Schulleiterin Sabine Heß, nutze rund ein Drittel aller 538 Schüler diese Möglichkeit.
Die Spanier seien stolz auf ihre Sprache, die aber sei wichtiger als Spanien selbst, sagte der Botschafter. Deshalb besuche er gern und oft junge Leute, die mehr und mehr auch geistliche Neigungen zur spanischen Kultur entwickelten. S. E. Juan Pablo Garcia-Berdoy Cerezo sprach sich auch aus eigener Erfahrung dafür aus, dass junge Spanier in ihrem Land mehr deutsch sprechen lernen, denn diese Sprache sei eine der schönsten der Welt. So würde er auch eine Partnerschaft zwischen dem Luckauer Gymnasium und einer spanischen Schule befürworten. Mehrere Fragen von Gymnasiasten beschäftigten sich mit der wirtschaftlichen Lage des Landes. Der Botschafter erklärte, dass ein neuer Realismus eingezogen sei, der Hoffnung auf eine verbesserte Situation mache. Im August sei die Zahl der Arbeitslosen um 300 000 gegenüber 2013 gesunken. Ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent werde für 2014 prognostiziert.

Über Chancen und Perspektiven europäischer Fachkräftesicherung tauschte sich der Gast im Anschluss mit Vertretern mittelständischer Unternehmen der Region bei Wolffkran in Luckau-Alteno aus.

Quelle: Lausitzer Rundschau (Hannelore Kuschy)