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       Jana Schimke

Mensch im Mittelpunkt

Mensch im Mittelpunkt

Die Gastgeber hielten mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg. Als Jana Schimke, CDU-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis 62, am Freitag vergangener Woche der Gemeinde Am Mellensee einen Besuch abstattete und dabei gemeinsam mit Bürgermeister Frank Broshog (parteilos) auch die DRK-Seniorenbetreuungseinrichtung „Saalower Berg“ besuchte, bekam sie nach dem Rundgang einiges von dem zu hören, was die Pflegeprofis von der Bundespolitik im Gesundheits- und Pflegebereich erwarten.

Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen, waren sich DRK-Vorstandsmitglied Rosemarie Schramm und Einrichtungsleiterin Christa Lehmann einig. „Es gibt zwar viele Hilfen für Pflegebedürftige, aber es ist ein für den Laien undurchschaubares System“, kritisierte Christa Lehmann. .Bei den Pflegekassen gebe es „für jede Sache einen anderen Bearbeiter“. Betroffene hätten bei Neuerungen im Leistungskatalog auch ständig mit neuen Ansprechpartnern zu tun und würden oft allein gelassen, statt unterstützt zu werden beim Abrufen der ihnen gesetzlich zustehenden Leistungen. So kämen viele Pflegebedürftige nicht zu ihrem Recht. Sei das etwa so gewollt? Sie wünsche sich eine grundlegende Reform der Pflegeversicherung statt ständiger punktueller Neuerungen. Christa Lehmann wies auch auf den bundesweit leider uneinheitlichen Pflegeschlüssel hin. „In Baden-Württemberg dürften wir mit derselben Belegung vier Vollzeitstellen mehr haben “, informierte sie und Jana Schimke machte sich Notizen.
Rosemarie Schramm bedauert, dass die „Kontrolle (der Pflegeeinrichtungen - d. Red.) leider ein reines Abarbeiten von Dokumenten ist und wenig mit dem Befinden der Bewohner zu tun hat“.
„Weniger Kassen und mehr für den Bürger tun“, so brachte es Frank Broshog auf den Punkt. „Außerdem brauchen wir eine Wohnraumförderung für betreutes und altersgerechtes Wohnen als Anreiz für entsprechende Investoren. Wohnraum für Senioren ist schon heute knapp. Da muss was passieren - jetzt“, forderte er. „Da bin ich 100-prozentig dabei“, stimmte Rosemarie Schramm zu. „Menschen, die pflegebedürftig werden, wollen im Quartier bleiben und ihre sozialen Bindungen behalten“, legte sie der Kandidatin ans Herz.
Diese zeigte sich beeindruckt von der Einrichtung im Grünen, die neben der stationären Pflege auch Tages- und Kurzzeitpflege anbietet und 49 Einzel- und sechs Doppelzimmer, jeweils mit eigenem Bad, hat. Wie Christa Lehmann informierte, erfolgt die Betreuung der 65 Bewohner in drei Wohngruppen. Die Einrichtung hat sich auf die Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen spezialisiert. Ihr Anteil innerhalb der Bewohnerschaft beträgt 65 Prozent. Das Betreuungskonzept spiegelt sich auch in der Architektur wider. Das gesamte Haus ist zu ebener Erde, es gibt keine Fahrstühle. Die Flure sind Rundläufe. „Damit tragen wir dem besonderen Bewegungsdrang Rechnung, den an Demenz Erkrankte haben“, erläutert Christa Lehmann. Innenhöfe, die geschützte Bereiche und trotzdem relativ offen sind, sowie die Parkanlage bieten ebenso Platz für Bewegung. Ein Beschäftigungsteam sorgt sieben Tage in der Woche für Abwechslung und Förderung. Am Besuchstag von Jana Schimke wurde übrigens gerade Bingo gespielt.
Der Wochenspiegel fragte bei der 33-jährigen Politikwissenschaftlerin aus Berkholz-Rehbrücke nach, wofür sie sich einsetzen wolle, sollte sie mit der Wahl am 22. September in den nächsten Deutschen Bundestag einziehen. „Gerade als junge Kandidatin liegt mein Augenmerk darauf, wie wir unsere sozialen Sicherungssysteme von der Rente über die Gesundheit bis hin zur Pflege künftig weiter stärken können“, so Jana Schimke. Bei stagnierenden Geburtenraten und einer älter werdenden Gesellschaft werde die betriebliche und private Vorsorge immer wichtiger, betonte sie. (sz)

Quelle: Wochenspiegel/Katrin Schwarz