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Feuerwehrverband wirft Netze aus

Feuerwehrverband wirft Netze aus
In Dahme-Spreewald soll ein breites Bündnis mit Einrichtungen und Betrieben entstehen

Groß Köris Der Kreisfeuerwehrverband Dahme-Spreewald setzt zunehmend auf Vernetzung. Er will künftig mit noch mehr Partnern zusammenarbeiten. Zahlreiche Ausschüsse sorgen schon heute für ein attraktives Verbandsleben. Das wurde während der Delegiertenversammlung am Samstag in Groß Köris deutlich.
Viel Lob gab es während der Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbands. Wolfgang Starke würdigte den Verband als einen der "am besten aufgestellten Feuerwehrverbände in ganz Brandenburg". Der zuständige Dezernent des Landkreises Dahme-Spreewald dankte "allen Kameradinnen und Kameraden, die ehrenamtlich 24 Stunden am Tag für die Sicherheit der Bürger sorgen".

Knapp 4000 Bürger engagieren sich in der freiwilligen Feuerwehr im Spreewaldkreis. Fast 3000 von ihnen sind im Kreisfeuerwehrverband organisiert. 140 der 161 Ortswehren sind dort Mitglied. Der Löschzug Lübben-Stadt ist seit ein paar Monaten wieder dabei. Wolfgang Starke ist froh darüber, "denn dadurch wird der Verband weiter gestärkt".
Fast wäre er erheblich geschwächt worden, wie Dieter Heinze sagte. Dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands zufolge wollte die Gemeinde Märkische Heide ihre 15 Wehren aus dem Verband abmelden. "Ich war geschockt", sagte Heinze. Der Antrag war nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister zurückgezogen worden.

Jana Schimke (CDU) würdigte das Engagement der Feuerwehrleute. "Ehrenamtliche Hilfe ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft", sagte die Bundestagsabgeordnete. "Zudem leistet die Feuerwehr ganz aktive Bildungsarbeit." Sie fordert mehr Verständnis für die Kameraden und will sich dafür einsetzen, dass der Bund das Ehrenamt weiter fördert und unterstützt.

"Wir wissen, was wir an der Feuerwehr haben", sagte Sylvia Lehmann (SPD). "Die Berichte der einzelnen Fachausschüsse haben gezeigt, dass die Arbeit des Verbands sich weiter verbessert hat." Die Kreis- und Landtagsabgeordnete begrüßte es, "dass die Vernetzung künftig eine noch größere Rolle spielt". Wie der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Christian Liebe ankündigte, will der Verband künftig enger mit dem Kreissportbund, mit Krankenkassen und der Wirtschaft, auch mit Sport- und Fitnesseinrichtungen zusammenarbeiten. Viele Kameraden seien nicht fit, was Auswirkungen bei Einsätzen habe. Der Verband will gegensteuern.

Für Werner-Siegwart Schippel (SPD) ist die "demografische Entwicklung unser größtes Problem. Ohne Frauen in den Wehren wird es künftig nicht mehr gehen." Der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands Brandenburg und Landtagsabgeordnete hält zudem die Lohnfortzahlung für die Kameraden bei Einsätzen und Schulungen in Höhe von 16 Euro pro Stunde für "nicht mehr zeitgemäß. In Bayern wird etwa das Doppelte gezahlt", so Schippel. "Da müssen wir auch hinkommen." Er motivierte die Feuerwehrleute, sich aktiv in die Kommunalpolitik einzubringen.

Deutlich wurde während der Versammlung auch, dass der Feuerwehrsport eine große Rolle im Landkreis Dahme-Spreewald spielt. Der LDS hatte während der Brandenburger Landesmeisterschaft im vergangenen Jahr zum zweiten Mal den Wanderpokal gewonnen. Er war als einziger Kreis in allen Disziplinen vertreten, wie Dieter Heinze erklärte. Vor allem die Frauen aus Gehren (Heideblick) haben für Furore gesorgt. Der Verbandsvorsitzende hat aber auch vor den neuen Wettbewerben, wie sie das TFA Team in Lübben praktiziert, "großen Respekt". Er könne sich vorstellen, den härtesten Feuerwehrmann in "abgespeckter Form" ebenfalls auf Kreisebene zu ermitteln.

Quelle: Lausitzer Rundschau (Andreas Staindl)