Spürbare Auswirkungen der Corona-Krise

Während einige Unternehmen die Umsatzeinbußen aus der Zeit des Corona-Lockdowns langsam wieder ausgleichen können, fehlt anderen noch immer eine Perspektive, um die eigene Existenz zu sichern. Sowohl die Veranstaltungsbranche, als auch die Reisebranche sind stark von den Auswirkungen der Krise betroffen. Gemeinsam mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, Marcus Tolle, besuchte Jana Schimke daher zwei regionale Unternehmen, die in den besonders von der Krise gebeutelten Branchen tätig sind.

Die iPoint Messe Eventbau GmbH aus Schönefeld ist Dienstleister im Veranstaltungsbau und arbeitet mit Unternehmen wie Siemens zusammen. Auch Fernsehstudios und Filmsets werden von iPoint materiell ausgestattet. Da zurzeit jedoch keine Großveranstaltungen stattfinden und mediale Produktionen überwiegend verschoben werden, erreichen die Firma nur noch Absagen. Trotz eines großen Kundenstamms bleiben die Einnahmen seit März aus. „Das Problem ist nicht nur die kurzfristige Bedienung von Verbindlichkeiten, sondern auch die fehlende Planbarkeit für die Zukunft. Eine Branche, die über Monate keine Einnahmen generiert und auf eine ungewisse Zukunft blickt, kann diese Krise nicht überleben“, erklärt Thomas Pampuch, Inhaber und Geschäftsführer der iPoint GmbH. Aus diesem Grund blieb dem bisher prosperierenden Unternehmen, welches noch vor zwei Jahren in neue Fertigungsmaschinen investierte, nur der Weg in die vorläufige Insolvenz. Bis zum 30. September soll nun ein Investor gefunden werden. Andernfalls muss die iPoint GmbH nach mehr als 20 Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit abgewickelt werden. Betroffen wären 26 Mitarbeiter, etliche Partner und eine Branche, deren Fundament zerbröckelt.

Im Gespräch merkt Jana Schimke an: „Wir sollten nicht nur über weitere Zuschüsse und Kredite reden, sondern uns überlegen, wie wir unser Leben mit der Corona-Pandemie vereinbaren können – und dazu gehören auch Konzepte für größere Veranstaltungen. Wir müssen den Mut haben, zu sagen, dass wir uns die finanziellen Hilfen auf Dauer nicht leisten können.“

Ein anderes Bild zeigte sich beim Besuch der BAS Berlin Aviation Service. Das Unternehmen ist Dienstleister im Bereich der Flugzeugabfertigung und betreibt zudem das Terminal der allgemeinen Luftfahrt am Flughafen Schönefeld. Stationsleiter Robert Gäde erzählte, dass die BAS aufgrund der Reisebeschränkungen zwar einen Rückgang der Passagierzahlen in der Großluftfahrt verzeichnen musste. In dem für die BAS wichtigen Bereich der allgemeinen Luftfahrt, welchem Privatflugzeuge und Business-Jets zugeordnet werden, blieb die Nachfrage über den Sommer hingegen gleich dem Vorjahr. Dies habe dazu beigetragen, dass das Unternehmen alle Mitarbeiter am Standort halten konnte.