Schimke: Berufsschulen dürfen Anschluss nicht verlieren

Die aktuelle Situation an den Berufsschulen war Gegenstand des Besuchs von Jana Schimke im Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald am Standort Schönefeld. Berufsschulen stehen weniger im Licht der öffentlichen Bildungsdebatte, obwohl sie eine elementare Rolle bei dem Eintritt von jungen Menschen in den Arbeitsmarkt spielen.

Lehrermangel und eine unzureichende Ausstattung im Zuge der Digitalisierung sind die Probleme aller Schulen. „Doch hier kommt erschwerend hinzu, dass Berufsschulen unsere Jugendlichen fit machen sollen für eine Berufswelt, die auf dem neuesten Stand der Technik ist. Unsere Schulen sind es nicht“, so Jana Schimke. Sie warnt: „Wenn sich der Staat die Erhebung und Prüfung von Ausbildungskriterien zu eigen macht, muss er in der Lage sein, mit der aktuellen technischen Entwicklung Schritt zu halten. Wenn Betriebe Teile der schulischen Ausbildung selbst tragen oder auch Lehrerfortbildung betreiben, dann läuft etwas schief im Bildungsland Brandenburg“.

Die Bundestagsabgeordnete wies deshalb darauf hin, wie wichtig es ist, jetzt schnell mit dem Breitbandausbau voran zu kommen: „Ohne schnelles Internet nutzt auch die Ausstattung mit Tablets nichts - an keiner Schule. Deutschland befindet sich im internationalen Vergleich schon jetzt rund zehn Jahre im Rückstand bei der Digitalisierung. Wenn nicht bald gute Konzepte auf den Tisch kommen, drohen wir, den Anschluss zu verpassen“.

Hintergrund: 

Das Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald ist eine berufliche Schule, in der mehrere Bildungsgänge unter einem Dach zusammengefasst sind. So bietet es die Bildungsgänge Berufsschule, Berufsfachschule, Fachoberschule und Berufliches Gymnasium an. Über 1300 Schüler an den Standorten Schönefeld, Königs Wusterhausen und Lübben gehen derzeit in das Oberstufenzentrum. Am Standort Schönefeld befinden sich die Berufsschule und Fachoberschule für technische Berufe sowie die Berufsfachschule.

Die duale Berufsausbildung ist eine zentrale Säule für die Deckung des Fachkräftebedarfs. Mehr als die Hälfte eines Altersjahrgangs wählt diesen Weg als Einstieg in eine qualifizierte Berufstätigkeit. Die im europäischen Vergleich niedrige Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist ein Beleg für die besondere Arbeitsmarktrelevanz dieses Bildungsangebots, das im internationalen Vergleich einmalig ist.