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Thomas de Maiziére besucht Schönefelder Feuerwehr

Thomas de Maiziére besucht Schönefelder Feuerwehr
Bundesinnenminister informierte sich über Arbeit der Ehrenamtler

Schönefeld. Thomas de Maiziére wusste die Gegebenheiten sehr wohl einzuordnen: „Bei dem, was ich hier sehe, würde es anderen die Tränen in die Augen treiben“, meinte er nach einem Rundgang durch die neue Feuerwache. Der Bundesinnenminister wusste zwar nicht, dass die 1908 gegründete Schönefelder Feuerwehr bis vor wenigen Jahren noch in einem total veralteten Gebäude ihr Domizil hatte,. bevor sie in den oppulenten Standort an der Hans-Grade-Allee umzog. Dafür aber wohl, dass nicht jede Gemeinde so betucht ist wie Schönefeld und aus der eigenen Tasche eine neue Wache für mehrere Millionen Euro bauen lassen kann. „Das ist jetzt das modernste Feuerwehrhaus in der Region“, erklärte Schönefelds Bürgermeister Dr. Udo Haase mit sichtbarem Stolz. „Das hier ist gut angelegtes Geld“, bestätigte de Maiziére aus tiefster Überzeugung.

Zusammen mit der regionalen und lokalen CDU-Politprominenz schaute sich Thomas de Maiziére (Dritter von rechts) die Feuerwache an. Foto: sto
Es war daher ein guter Treffpunkt, in den die regionale CDU-Politprominenz den Minister eingeladen hatte, um über die Bedeutung des Ehrenamtes und speziell die Rolle von Freiwilligen Feuerwehren und dem Technischen Hilfswerk zu sprechen. „Auch Feuerwehr und THW haben in der heutigen Zeit ihre Probleme“, wollte die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke dabei auch kritische Punkte ansprechen. „Wir stehen vor der Frage, wie wir das hohe Niveau beim Brand- und Katastrophenschutz angesichts dees demografischen Wandels und der erhöhten Anforderungen an die Einsatzkräfte dauerhaft halten können“, warf der Landtagsabgeordnete Björn Lakenmacher als entscheidende Frage auf.

Die konnte letztlich aber auch de Maiziére nicht beantworten. Auch weil er zwischen Wunsch und Wirklichkeit trennen wollte. Der Minister lobte „die über Jahrzehnte gewachsene Ehrenamtsstruktur in Deutschland“, wo es allein 1,1 Millionen freiwillige Feuerwehrleute und sogar 1,8 Millionen technische Helfer gibt. Aber vielerorts gebe es auch Nachwuchssorgen, zudem seien die Frauen- und auch die Migrantenquoten zu gering. Und der Staat kann nicht alles regulieren: So kann man zum Beispiel an Arbeitgeber nur appellieren, dass sie bei ihnen beschäftige ehrenamtliche Helfer bei deren Tätigkeit unterstützen - vorschreiben kann man es aber nicht.

Regionale Vorstöße gibt es allerdings immer wieder. Über einen kostenlosen Führerschein für junge Feuerwehrleute wurde auch in Brandenburg schon gesprochen. Spitzenkandidat Prof. Dr. Michael Schierack will die Idee wieder aufgreifen. Auch soll es seiner Meinung nach seitens des Landes einen Ehrenamtsfonds mit 100.000 Euro für jeden Landkreis geben. Doch viele andere ins Spiel gebrachte mögliche Vergünstigen kollidieren halt mit dem Prinzip der (finanziellen) Gleichbehandlung mit anderen Ehrenamtlern. Weshalb Thomas de Maiziére ein weises Fazit zog: „Man kann nicht alles vergüten – es soll ja schließlich ein Ehrenamt sein.“

Quelle: Blickpunkt (Sascha Stolze)