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Jana Schimke als Praktikantin an der Werkbank

Jana Schimke als Praktikantin an der Werkbank
Für zwei Tage schlüpfte Jana Schimke in Arbeitskleidung. Die CDU-Bundestagsabgeordnete absolvierte in der parlamentarischen Sommerpause ein Praktikum im Luckenwalder Unternehmen Schaeffler. Dort durfte sie auch Maschinen bedienen und bekam Einblick in all

Luckenwalde. Ihre Jeans oder das Kostüm hat Jana Schimke zwei Tage lang gegen einen bequemen Blaumann getauscht. Die CDU-Bundestagsabgeordnete absolvierte am Dienstag und Mittwoch ein Abgeordneten-Praktikum im Luckenwalder Unternehmen Schaeffler. Initiiert wurde der Praxis-Exkurs in der parlamentarischen Sommerpause vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Organisiert vom Maschinenbau-Verband

Sowohl für den Luckenwalder Automobilzulieferer als auch für Jana Schimke war das Projekt eine Premiere, es wurde vom VDMA zum ersten Mal in den neuen Bundesländern organisiert. „Ich fühle mich in dieser Arbeitskluft sehr wohl“, sagte die 36-Jährige und stiefelte in Arbeitshose, Jacke, flachen Schuhen und Gummihandschuhen durch den Betrieb. Neben Gesprächen mit der Personalabteilung, dem Betriebsrat und einigen Azubis lernte sie auch alle Produktionsabteilungen kennen und durfte dabei auch Maschinen bedienen.

„Zugegeben, es ist Neuland für mich, als Sozialwissenschaftlerin mach’ ich sowas nicht alle Tage“, sagte Schimke, doch von den Experten wurde sie geduldig eingewiesen. In den klimatisierten Messraum mit angenehmen 20,4 Grad Celsius gelangte sie über eine Schleuse. „Der Raum ist nicht gänzlich steril, aber sehr präzise“, erklärte Mitarbeiter Andreas Schuh. Frank Dietrich erläuterte Details der Qualitätsprüfung. „Wir arbeiten hier mit Abmessungen im Nano- und Mü-Bereich“, sagte er, das entspreche etwa dem Fünfhundertstel einer Haaresdicke. In einer anderen Abteilung führte Daniel Burmann die prominente Praktikantin in das Anfertigen von Lagerschalen ein.

„Ich bin dankbar, dass ich hier zwei Tage in die Praxis schnuppern konnte“, sagte Schimke. Besonders beeindruckt habe sie die Vielseitigkeit der Arbeiten, aber auch die Begegnung mit den Lehrlingen. „Ich freue mich, dass hier auch sehr motivierte Mädchen in einer scheinbaren Männerdomäne ausgebildet werden“, sagte Jana Schimke. Außerdem lobte sie, dass bei aller hochmodernen und automatisierten Technologie in der Ausbildung auch handwerkliche Fähigkeiten gelehrt werden. „Ich habe per Hand ein Gewinde gedreht, das ist nicht alltäglich“, sagte sie. Außerdem habe sie mit den Lehrlingen eine pneumatische Steuerung zusammengebaut und an einem computergestützten Lernprogramm teilgenommen. Dass die jungen Leute über den Tellerrand schauen und beispielsweise auch mal einen Knigge-Kurs belegen können, habe sie ebenfalls fasziniert.

„So ein hochmoderner Wirtschaftsbetrieb funktioniert anders als ein Dienstleister oder die Politik“, resümierte Schimke, „hier muss alles exakt laufen. Sobald ein Rädchen nicht funktioniert, hat das fatale Auswirkungen.“ Als Bundespolitiker gelte es, den Unternehmen in Deutschland gute Rahmenbedingungen zu bieten, „praktikable Gesetze zu beschließen und keine Rechtsunsicherheit zuzulassen“.

Zufriedenheit auch in der Schaeffler-Chefetage

Auch in der Schaeffler-Chefetage war man über den prominenten Besuch erfreut. „Wirtschaft ohne Politik geht nicht und Politik ohne Wirtschaft auch nicht“, sagte Werkleiter Ernst Nachtsheim. Er habe die Gelegenheit genutzt, seine Erwartungen an die Politik an Schimke heranzutragen. „Wir wünschen uns, dass die Betriebe nicht mit Knebelverträgen belastet werden, u

Gänzlich tauschen möchte Jana Schimke ihren Abgeordnetensitz mit der Werkbank nicht. „Ich bin im Bundestag und dem dortigen Ausschuss für Soziales und Arbeit ganz gut aufgehoben“, sagte sie.

Quelle: MAZ (Elinor Wenke)