Die Tafeln sind keine staatlichen Ausgabestellen - Jana Schimke zu Besuch bei der Lübbener Tafel

Kürzlich besuchte die Bundestagsabgeordnete Jana Schimke die Lübbener Tafel. Anlass dazu boten nicht nur der Konflikt zwischen einheimischen Bedürftigen und Migranten in Essen oder die deutschlandweite Diskussion über die Frage, ob der Sozialstaat genügend Hilfe biete. Auch die wiederkehrenden Begegnungen mit Ehrenamtlichen aus der Region regten zu einem Vorortbesuch an. Mit der Leiterin der Lübbener Ausgabestelle in der Breitscheidstraße, Frau Liebach, und dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Tafel e.V., Herrn Noack, sprach Jana Schimke über den Arbeitsalltag, die Entwicklungen der letzten Jahre, aber auch Konflikte und politische Rahmenbedingungen.

„Bei meinem Besuch wurde wiederholt deutlich, dass die Tafeln keine staatlichen Stellen sind, auf deren Leistungen es einen Anspruch gäbe. Diese Annahme scheint jedoch weit verbreitet zu sein. Vielmehr handelt es sich um eine wichtige Initiative, die der Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung dient. Das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer ist dabei nicht hoch genug zu bewerten. Insofern verbietet sich auch im Rückblick auf die Diskussion zur Essener Tafel Kritik daran, wie die Ehrenamtlichen ihre Arbeit organisieren“, sagte die Bundestagsabgeordnete.

Weiter bemerkte Jana Schimke: „Die Verantwortlichen der Tafel in unserer Region organisieren die Lebensmittelausgabe mit Weitblick. Mit verschiedenen Maßnahmen konnten so in der Vergangenheit Konflikte entschärft werden. So gibt es bspw. in Cottbus gesonderte Öffnungszeiten für Rentner, Arbeitslose und Migranten. Doch so, wie die Tafel klare Regeln für Ihre Gäste aufstellt, so tun wir dies auch für Gäste unseres Landes. Wir dürfen zurecht erwarten, dass diese Regeln dann auch befolgt werden.“

Zum Hintergrund:

Tagtäglich werden große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen, obwohl ihr Zustand noch einwandfrei ist. Die gemeinnützigen Tafeln, die sich 1993 gründeten, und insbesondere die vielen freiwilligen Helfer bemühen sich darum, dass überschüssige Lebensmittel in der Region gesammelt und an Bedürftige in über 2100 Ausgabestellen verteilt werden. In der Region organisiert das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. mithilfe von lokalen Lebensmittelhändlern und ehrenamtlichen Helfern die Tafelprojekte in Lübben, Golßen und Luckau und profitiert zudem vom Tafel-Logistik-Zentrum in Finsterwalde.